Tendinitis ist eine Entzündung der Sehnen, die starke Schmerzen, Schwellungen und Bewegungseinschränkungen verursachen kann. Sie tritt häufig in Schulter, Ellbogen, Knie oder Achillessehne auf.

Ursachen sind meist Überlastung, wiederholte Bewegungen oder Verletzungen. Auch altersbedingte Abnutzungen und bestimmte Grunderkrankungen begünstigen eine Tendinitis.

Zu den typischen Symptomen zählen lokale Schmerzen, Druckempfindlichkeit und eingeschränkte Beweglichkeit. Bei Belastung verstärken sich die Beschwerden deutlich.

Eine frühzeitige Diagnose durch körperliche Untersuchung und Bildgebung ermöglicht eine gezielte Therapie und beugt chronischen Schäden vor.

Medizinischer NameTendinitis
Betroffene BereicheSehnen (in der Regel im Schulter-, Ellbogen-, Handgelenks-, Knie- und Fersenbereich)
UrsachenWiederholte Bewegungen, Überbeanspruchung, Verletzungen, Alterungsprozesse, entzündliche Erkrankungen (z. B. Arthritis)
SymptomeSchmerz, Schwellung, Empfindlichkeit, Bewegungseinschränkung, Steifheit im betroffenen Bereich
DiagnosemethodenKörperliche Untersuchung, Ultraschall, MRT (Magnetresonanztomographie), Röntgen (selten)
BehandlungsmethodenRuhe, Kälteanwendung, entzündungshemmende Medikamente, Physiotherapie, Steroidinjektionen, Radiofrequenz, Embolisation
Mögliche KomplikationenChronische Schmerzen, Sehnenriss, Sehnendegeneration
PräventionsmethodenRegelmäßige Übungen, angemessene Aufwärm- und Abkühltechniken, richtige Körperhaltung, Vermeidung von Überbeanspruchung
HeilungsdauerBei leichten Fällen einige Wochen, bei schwereren Fällen mehrere Monate

Facharzt für Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie

Prof. Dr. Özgür KILIÇKESMEZ
Interventionelle Radiologie / Interventionelle Neuroradiologie

Prof. Dr. Kılıçkesmez besitzt das Türkische Radiologie-Zertifikat, das Türkische Interventionsradiologie-Zertifikat, die Schlaganfallbehandlungszertifizierung und das Europäische Board-Zertifikat für Interventionsradiologie (EBIR). In seiner akademischen Laufbahn gewann er 2008 den Siemens Radiologie-Preis.

Lebenslauf Auszeichnungen Akademische

Was ist Tendinitis?

Tendinitis ist eine Entzündung der Sehnen, die durch Schäden an diesen Strukturen hervorgerufen wird. Diese Gesundheitsstörung entwickelt sich normalerweise aufgrund sich wiederholender körperlicher Aktivitäten. Besonders häufig tritt sie an Schulter, Ellbogen, Knie, Knöchel und Ferse auf. Die Sehnen sind Gewebe, die Muskeln mit Knochen verbinden und für die Bewegungsfähigkeit von entscheidender Bedeutung sind. Überbeanspruchung kann zu Mikroverletzungen in den Sehnen führen, was Entzündungen und Schmerzen verursacht. Zu den auffälligsten Symptomen der Tendinitis gehören Schmerzen, die sich bei Bewegung verstärken, Gelenksteifheit und bei der Bewegung entstehende knirschende Geräusche. Diese Symptome erschweren die täglichen Aktivitäten und können die Lebensqualität beeinträchtigen.

Was sind die Ursachen von Tendinitis?

Tendinitis ist ein multifaktorieller Zustand, der durch verschiedene Einflüsse verursacht werden kann. Hauptursache sind wiederholte Belastungen und Überbeanspruchung, durch die in den Sehnen mechanische Überlastungen entstehen. Diese Belastungen treten besonders bei bestimmten Berufen oder Sportarten auf. Durch fortwährende, sich wiederholende Bewegungen nutzen sich die Sehnen ab und es entstehen Mikrotraumata. Dies führt zu degenerativen Veränderungen im Sehnengewebe.

  • Berufe mit immer gleichen Bewegungsabläufen, wie Bauarbeiten oder Montagearbeiten, belasten die Sehnen zusätzlich.
  • Sportarten mit sich wiederholendem Laufen oder Springen können insbesondere die Achillessehne beeinträchtigen.

Mit der Zeit wird die Reparaturfähigkeit der Sehnen durch wiederkehrende Schäden überfordert. Dies führt zu Schmerzen, Steifheit und Funktionsverlust. Auch genetische Faktoren können das Risiko für Sehnenverletzungen erhöhen. Mutationen in Kollagengenen können die strukturelle Integrität der Sehnen beeinträchtigen und sie brüchiger machen.

  • Vor allem genetische Veränderungen, die die Kollagenstruktur beeinflussen, erhöhen das Risiko für Tendinopathien.

Darüber hinaus können Alter und verschiedene gesundheitliche Zustände das Risiko für Tendinopathien steigern. Mit zunehmendem Alter nimmt die Elastizität und Durchblutung der Sehnen ab, was das Risiko für Degeneration erhöht.

  • Bei älteren Menschen nimmt die Elastizität der Sehnen ab und das Risiko für Degeneration steigt.
  • Diabetes, Adipositas und rheumatische Erkrankungen können die Sehnengesundheit beeinträchtigen.

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    Wie häufig ist Tendinitis?

    Die Prävalenz von Tendinitis liegt in der Allgemeinbevölkerung bei etwa 5%. Besonders häufig tritt sie bei Sportlern auf. Bei Personen, die Tätigkeiten mit wiederholten Bewegungen ausüben, steigt die Häufigkeit. Bei Erwachsenen mittleren Alters und älter ist diese Erkrankung häufiger zu beobachten und nimmt mit zunehmendem Alter zu.

    Verteilung nach Altersgruppen:

    • Rotatorenmanschetten-Tendinopathie ist bei älteren Erwachsenen besonders verbreitet und kann bei über 70-Jährigen bis zu 50% erreichen.
    • Bei Sportlern sind vor allem Achillessehnen- und Patellasehnen-Tendinopathien häufig. Sportarten wie Volleyball und Basketball, die Sprünge erfordern, begünstigen diese Erkrankung.

    Verteilung nach Geschlecht:

    • Männer sind für bestimmte Sehnenentzündungen, wie Achillessehnen-Tendinopathien, anfälliger. Das Verhältnis von Männern zu Frauen kann dabei bei etwa 3:1 liegen.
    • Rotatorenmanschetten-Tendinitis wird mit zunehmendem Alter bei Frauen häufiger.

    Nach Aktivitätsniveau:

    • Hochintensive Sportarten begünstigen Achillessehnen- und Patellasehnen-Tendinopathien. Bei Läufern kann die Häufigkeit der Achillessehnen-Tendinitis bis zu 40% betragen.
    • Patellarer Sehnenverletzungen können in Sprungsportarten bis zu 24,8% erreichen.

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    Was geschieht bei Tendinitis?

    Der Prozess der Tendinitis ist durch wichtige Veränderungen in der Sehnenstruktur gekennzeichnet. Mechanische Überbeanspruchung beeinträchtigt die strukturelle Integrität der Sehne und löst verschiedene zelluläre Prozesse aus. Zunächst verlieren die sonst geordneten und stabilen Sehnenfasern ihre Struktur. Unregelmäßige Kollagenfasern, insbesondere eine Zunahme von Typ-III-Kollagen, führen zu Veränderungen, die die Elastizität und Belastbarkeit der Sehne verringern.

    Veränderungen in der extrazellulären Matrix (ECM):

    • Unregelmäßige ECM
    • Mukoide Degeneration und Auflösung der Kollagenfasern

    Diese strukturellen Veränderungen verringern die Widerstandsfähigkeit der Sehne gegenüber mechanischer Belastung. Infolgedessen entstehen Schmerzen und funktionelle Einschränkungen. Rund um die Sehne bilden sich kleine Blutgefäße und Nerven, die in gesunden Sehnen normalerweise nicht vorhanden sind. Diese neuen Gefäße und Nerven tragen zur Schmerzverstärkung bei.

    Zelluläre Veränderungen und mechanischer Stress sind Hauptursachen der Tendinopathie. Übermäßige Belastung führt zu einer Überaktivität der Tenozyten und einer Zunahme der Entzündungsreaktionen. Tenozyten produzieren matrixabbauende Enzyme (Matrixmetalloproteinasen), die die ECM zerstören und die Degeneration der Sehne beschleunigen. Darüber hinaus führen thermische und hypoxische Zustände, die durch mechanischen Stress verursacht werden, zum Zelltod der Tenozyten.

    Mikroskopische Untersuchung von Tendinitis

    Tendinitis ist ein akuter entzündlicher Zustand in den Sehnen. Unter dem Mikroskop zeigen sich spezifische pathologische Veränderungen. Zunächst fällt die Unregelmäßigkeit der Kollagenfasern auf. Normalerweise sind diese Fasern parallel und ordentlich angeordnet, werden jedoch durch den Entzündungsprozess gestört:

    • Kollagenunregelmäßigkeit: Die Fasern verlieren ihre geordnete Struktur und zeigen gebogene, lokalisierte Unregelmäßigkeiten.
    • Hyperzellularität: Eine erhöhte Zellzahl, insbesondere Infiltration mit Entzündungszellen wie Onnozyten, Makrophagen und Neutrophilen.
    • Neubildung von Blutgefäßen: Neue Kapillaren entstehen, um das beschädigte Gewebe zu reparieren.

    Bei chronischer Degeneration der Sehne, der sogenannten Tendinose, ist die Situation komplexer. Im Gegensatz zur akuten Tendinitis sind bei der Tendinose die Kollagenfasern stark beschädigt und fragmentiert. Dies beeinflusst die Elastizität und Funktion der Sehne direkt. Zu den mikroskopischen Befunden im chronischen Stadium gehören:

    • Kollagenunregelmäßigkeit: Eine chaotische, unregelmäßige Kollagenmatrix.
    • Fibrose mit Hyperzellularität: Eine erhöhte Anzahl an Tenozyten und fibroblastenähnlichen Zellen.
    • Neubildung von Blutgefäßen und Hypoxie: Die Bildung neuer, jedoch wenig funktioneller Gefäße führt zu Sauerstoffmangel.
    • Fehlen klassischer Entzündungszeichen: Das Ausbleiben einer Entzündungszellinfiltration unterstreicht den degenerativen Charakter des Zustands.

    Welche Symptome treten bei Tendinitis auf?

    Tendinitis ist eine Entzündung der Sehnen, die sich durch bestimmte Symptome bemerkbar macht. Diese treten bei bestimmten körperlichen Aktivitäten langsam auf und können sich mit der Zeit verschlimmern. Das auffälligste Symptom ist ein lokaler Schmerz, der gewöhnlich im Bereich der betroffenen Sehne zu spüren ist. Dieser Schmerz verstärkt sich in der Regel bei Bewegung und kann in Ruhephasen nachlassen.

    Betroffene klagen über Empfindlichkeit und Schmerzen bei Berührung des betroffenen Bereichs. Entzündungsbedingt kann eine leichte bis mäßige Schwellung auftreten.

    • Starke oder dumpfe Schmerzen
    • Empfindlichkeit im betroffenen Bereich
    • Bei Bewegung zunehmende Schmerzen
    • Bei Ruhe abnehmender Schmerz
    • Leichte bis mäßige Schwellung

    Darüber hinaus führt die Entzündung der Sehne und des umgebenden Gewebes zu einer verminderten Bewegungsfähigkeit. Der Patient hat Schwierigkeiten, das betroffene Gelenk normal zu bewegen. Dies schränkt die Alltagsaktivitäten ein und beeinträchtigt die Lebensqualität. Ein weiteres häufiges Anzeichen ist der bei Druck auf die entzündete Sehne verstärkte Schmerz. Unbehandelte Tendinitis kann zu chronischen Schmerzen und dauerhaftem Funktionsverlust führen. Daher ist eine rechtzeitige und angemessene Behandlung entscheidend.

    Wie wird Tendinitis diagnostiziert?

    Die Diagnose von Tendinitis wird anhand deutlicher Symptome und gründlicher medizinischer Untersuchungen gestellt. Ärzte verwenden verschiedene Methoden, um die Bewegungsfähigkeit und den Gesundheitszustand der Sehnen zu beurteilen. Der erste Schritt ist in der Regel die körperliche Untersuchung. Dabei prüft der Arzt Empfindlichkeit, Schwellungen und Schmerzen in der betroffenen Sehne. Außerdem werden spezielle Tests durchgeführt, um mögliche Risse oder Entzündungszeichen zu erkennen.

    Bildgebende Verfahren spielen eine entscheidende Rolle bei der Diagnose von Tendinitis. Am häufigsten werden folgende Methoden eingesetzt:

    • Ultraschall: Dieses Verfahren visualisiert die Struktur und Bewegung der Sehne in Echtzeit. Eine Verdickung der Sehne oder Veränderungen der Echogenität können erkannt werden. Der Doppler-Ultraschall zeigt einen erhöhten Blutfluss, der das Vorhandensein und den Schweregrad der Erkrankung anzeigt.
    • MRT (Magnetresonanztomographie): Das MRT wird bei komplexen oder tiefliegenden Sehnenschäden angewendet. Es liefert hochauflösende Bilder von Weichteilen, wodurch Risse und Degenerationen deutlich sichtbar werden.

    Wie wird Tendinitis behandelt?

    Für die Behandlung von Tendinitis stehen verschiedene wirksame Methoden zur Verfügung. Jede Methode bietet in bestimmten Situationen bessere Ergebnisse. Hier sind einige dieser Ansätze:

    • Plättchenreiches Plasma (PRP)-Injektionen: Die PRP-Behandlung verwendet aus dem eigenen Blut des Patienten gewonnene, konzentrierte Thrombozyten, um den Heilungsprozess im Sehnengewebe zu beschleunigen. Diese Behandlung ist besonders bei chronischer Tendinitis wirksam, da sie die Regeneration der Sehnenzellen fördert. Verbesserte Sehnenstruktur und reduzierte Schmerzen sind einige Vorteile von PRP. Langzeitergebnisse können im Vergleich zu anderen Behandlungen überlegen sein.
    • Kortikosteroid-Injektionen: Diese Methode wird besonders zur kurzfristigen Linderung akuter Schmerzen eingesetzt. Kortikosteroide sind starke entzündungshemmende Medikamente, die Schmerzen und Schwellungen rasch reduzieren. Eine längere Anwendung kann jedoch die Sehne schwächen und das Risiko von Sehnenrissen erhöhen, weshalb Kortikosteroide oft nur als kurzfristige Lösung betrachtet werden.
    • Extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT): Die ESWT nutzt

    Fallbeispiele