Der Penis-Doppler ist ein bildgebendes Verfahren zur Untersuchung der Blutversorgung des Penis. Er wird vor allem bei erektiler Dysfunktion eingesetzt, um arterielle und venöse Ursachen zu unterscheiden.
Die Untersuchung erfolgt mit Ultraschall und Farbdoppler nach Gabe eines gefäßerweiternden Medikaments. Dadurch können Blutflussgeschwindigkeit und Gefäßfunktion beurteilt werden.
Der Penis-Doppler ermöglicht die Diagnose von arterieller Insuffizienz oder venösem Leck. Diese Befunde sind entscheidend für die Wahl der geeigneten Therapie.
Das Verfahren ist sicher, nicht-invasiv und liefert wertvolle Informationen für die Abklärung und Behandlung von Potenzstörungen.
Bildgebungsverfahren | Penis-Doppler-Ultraschall |
Definition | Ein Ultraschallverfahren zur Beurteilung des Blutflusses, der Gefäßstrukturen und der Durchblutung im Penis; wird häufig zur Ursachenbestimmung einer erektilen Dysfunktion eingesetzt. |
Anwendungsbereiche | Ermittlung der Ursache für erektile Dysfunktion, Untersuchung der Gefäßstrukturen des Penis, Beurteilung vaskulärer Verletzungen nach einem Trauma, Erkennung struktureller Anomalien wie bei der Peyronie-Krankheit. |
Vorteile | Nicht-invasiv; liefert rasch und zuverlässig Informationen über Blutfluss und Gefäßstruktur; liefert richtungsweisende Informationen für die Behandlung erektiler Dysfunktionen. |
Ablauf | Vor dem Verfahren wird zur Erektionserzeugung ein gefäßerweiterndes Medikament (in der Regel Papaverin) in den Penis injiziert; anschließend werden die penilen Gefäße mit dem Ultraschallkopf untersucht. Der Vorgang dauert etwa 15-30 Minuten. |
Kontrastmittel | Beim Penisdoppler-Ultraschall wird kein Kontrastmittel verwendet, nur ein gefäßerweiterndes Medikament zur Erzielung einer Erektion. |
Nebenwirkungen | Nach der Injektion können selten Priapismus (lang anhaltende Erektion), Schmerzen oder ein Hämatom an der Injektionsstelle auftreten; während des Eingriffs sind die Schmerzen minimal. |
Diagnostizierte Zustände | Vaskuläre Ursachen der erektilen Dysfunktion (arterielle Insuffizienz, venöses Leck), Gefäßblockaden, Peyronie-Krankheit, vaskuläre Anomalien. |
Alternative Verfahren | NPT (nächtlicher peniler Tumeszenztest), psychologische Beurteilung, CT-Angiographie; werden verwendet, wenn andere Faktoren berücksichtigt werden müssen. |
Assoziierte Erkrankungen | Erektile Dysfunktion, venöses Leck, arterielle Insuffizienz, Peyronie-Krankheit. |
Nachsorge und Verlaufskontrolle | Während der Behandlung von erektiler Dysfunktion kann der Test zur Beurteilung des Ansprechens auf die Therapie wiederholt werden. |
Vorbereitung und Vorsichtsmaßnahmen | Der Patient sollte vor dem Eingriff keine erektionsfördernden Medikamente eingenommen haben; er sollte über das Risiko eines Priapismus aufgeklärt werden und nach dem Eingriff überwacht werden. |
Prof. Dr. Özgür KILIÇKESMEZ Prof. Dr. Kılıçkesmez besitzt das Türkische Radiologie-Zertifikat, das Türkische Interventionsradiologie-Zertifikat, die Schlaganfallbehandlungszertifizierung und das Europäische Board-Zertifikat für Interventionsradiologie (EBIR). In seiner akademischen Laufbahn gewann er 2008 den Siemens Radiologie-Preis.
Interventionelle Radiologie / Interventionelle Neuroradiologie
Was ist ein Penisdoppler-Ultraschall?
Der Penisdoppler-Ultraschall ist ein speziell entwickeltes bildgebendes Verfahren zur Diagnose von Blutflussproblemen im Penis. Er spielt eine wichtige Rolle bei der Beurteilung von Erektionsstörungen (ED). Durch die Kombination von Dopplertechnologie mit herkömmlichem Ultraschall ermöglicht er eine sowohl anatomische als auch hämodynamische Analyse des penilen Gefäßsystems. Insbesondere bei vaskulären Ursachen von ED, wie arterieller Insuffizienz oder venösem Leck, wird dieses Verfahren zur Identifizierung der zugrunde liegenden Problematik eingesetzt.
Während des Eingriffs wird in der Regel ein gefäßerweiterndes Medikament in den Corpus cavernosum injiziert, um eine künstliche Erektion zu erzeugen, damit der Blutfluss im Penis beobachtet werden kann. Mithilfe des Ultraschallkopfes werden dabei wichtige Parameter gemessen, die helfen, die Ursache der ED zu ermitteln:
- Spitzensystolische Flussgeschwindigkeit (PSV): Zeigt die maximale Blutflussgeschwindigkeit in den Arterien an. Unterhalb der Normwerte deutet dies auf eine arterielle Insuffizienz hin.
- Enddiastolische Flussgeschwindigkeit (EDV): Beschreibt die Blutmenge, die nach dem Herzschlag aus dem Penis abfließt. Werte über der Norm können auf ein venöses Leck hinweisen.
- Resistenzindex (RI): Dieser Index aus PSV und EDV liefert Informationen über die Gefäßintegrität.
Warum wird ein Penisdoppler verwendet?
Der Penisdoppler-Ultraschall spielt eine entscheidende Rolle bei der Diagnose verschiedener peniler Erkrankungen. Er wird häufig zur Beurteilung von erektiler Dysfunktion, der Peyronie-Krankheit und von Penisfibrosen eingesetzt. Durch die Messung des Blutflusses im Penis können Ursachen und Auswirkungen von Erkrankungen genau dargestellt werden.
- Erektile Dysfunktion (ED): Bei ED hilft der Penisdoppler, arterielle und venöse Probleme zu unterscheiden. Während der künstlich erzeugten Erektion wird der Blutfluss im Penis gemessen. Liegt der PSV unter 25 cm/s, deutet dies auf eine arterielle Insuffizienz hin. Eine EDV von über 5 cm/s deutet hingegen auf ein venöses Leck hin.
- Peyronie-Krankheit: Beim Morbus Peyronie hilft der Doppler-Ultraschall, fibröse Plaques im Penisgewebe zu erkennen und deren Auswirkungen auf die erektile Funktion einzuschätzen. Informationen über verkalkte Plaques können die Therapieplanung, wie eine Plaque-Exzision oder das Einsetzen einer Penisprothese, beeinflussen.
- Penisfibrose: Bei penisfibrotischen Veränderungen erkennt der Doppler-Ultraschall Veränderungen in der Elastizität des Gewebes. Eine Fibrose der Tunica albuginea kann die Erektionsfähigkeit beeinträchtigen. Der Doppler hilft, den Schweregrad der Fibrose zu bestimmen und den Bedarf an operativen Eingriffen zu beurteilen.
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Wie wird ein Penisdoppler-Ultraschall durchgeführt?
Der Penisdoppler-Ultraschall erfolgt in mehreren Schritten:
- Vorbereitung: Der Patient liegt in Rückenlage. Es wird sichergestellt, dass der Patient im Vorfeld keine gefäßerweiternden Medikamente eingenommen hat. Sexuelle Aktivität vor dem Eingriff sollte vermieden werden, um Komplikationen zu vermeiden.
- Basis-Ultraschall: Zu Beginn wird ein Doppler-Ultraschall des schlaffen Penis durchgeführt. Mit einem Ultraschallkopf und einem wasserbasierten Gel wird der Blutfluss aufgezeichnet. Dieser Schritt liefert grundlegende Informationen über die Gefäßstruktur.
- Vasodilatator-Injektion: Nach dem Basis-Ultraschall wird ein gefäßerweiterndes Medikament (häufig Prostaglandin E1 oder Papaverin) in den Corpus cavernosum injiziert, um die Durchblutung zu erhöhen und eine Erektion auszulösen. Die Injektion erfolgt an der Peniswurzel oder im mittleren Schaft.
- Beobachtung der Erektion: Nach der Injektion wird etwa 5 bis 10 Minuten gewartet, bis sich eine Erektion einstellt. Sollte die Erektion nicht ausreichend sein, kann eine zweite Dosis verabreicht werden.
- Dynamischer Ultraschall: Sobald eine Erektion besteht, wird der Ultraschallkopf entlang des Penis bewegt, um den Blutfluss zu bewerten. Es werden PSV, EDV und RI gemessen, um den arteriellen Zufluss und den venösen Abfluss zu beurteilen.
Welche Risiken oder Nebenwirkungen hat ein Penisdoppler?
Der Penisdoppler-Ultraschall gilt im Allgemeinen als sicheres Verfahren, kann jedoch einige Risiken und Nebenwirkungen mit sich bringen, hauptsächlich bedingt durch die zur Durchblutungssteigerung verwendeten Medikamente. Während der Injektion kann ein gewisses Unbehagen auftreten. Die Nebenwirkungen können von leichten Unannehmlichkeiten bis hin zu ernsteren Komplikationen reichen.
Häufige Nebenwirkungen:
- Schmerzen an der Injektionsstelle: Die Injektion in das Penisgewebe kann kurzfristige Schmerzen verursachen. Prostaglandin E1 oder Papaverin können ein vorübergehendes Unbehagen erzeugen. Bei einigen Patienten können insbesondere bei gleichzeitiger Einnahme von Blutverdünnern leichte Blutergüsse oder Blutungen an der Einstichstelle auftreten.
- Schwindel: Nach der Injektion können einige Männer für kurze Zeit Schwindel oder Benommenheit verspüren, in der Regel verschwindet dies rasch und verursacht keine dauerhaften Probleme.
Schwere Komplikationen:
- Priapismus: Die seltenste, aber schwerwiegendste Komplikation ist Priapismus, eine länger als vier Stunden anhaltende, schmerzhafte Erektion. Dies kann auftreten, wenn sich der Blutfluss nach dem Test nicht wieder normalisiert. Priapismus erfordert sofortige ärztliche Hilfe, da unbehandelt Gewebeschäden auftreten können.
Was geschieht nach einem Penisdoppler-Test?
Nach dem Penisdoppler-Test gibt es einige Anweisungen, denen Folge geleistet werden sollte. In den meisten Fällen können Patienten unmittelbar nach dem Eingriff wieder ihren normalen Aktivitäten nachgehen, sofern keine anhaltenden Komplikationen wie eine verlängerte Erektion auftreten. An der Injektionsstelle kann vorübergehend ein leichtes Unbehagen oder ein Bluterguss auftreten, der jedoch in der Regel schnell abklingt.
Am Testtag sollten sexuelle Aktivitäten und Masturbation vermieden werden, um den gerade untersuchten Geweben keine zusätzliche Belastung zuzumuten. Außerdem ist von der Einnahme weiterer gefäßerweiternder Medikamente abzuraten, da diese zu lang anhaltenden und schmerzhaften Erektionen führen können. Präparate wie Viagra, Cialis oder Levitra sollten vor und nach dem Test für mindestens 24 Stunden nicht eingenommen werden.
- 24 Stunden vor und nach dem Test keine Penisinjektionen vornehmen.
- Auf Anzeichen von Priapismus (lang anhaltende Erektion) achten.
- Bei einer über drei Stunden andauernden Erektion umgehend einen Arzt aufsuchen. Körperliche Aktivitäten wie Treppensteigen können in einigen Fällen Erleichterung verschaffen.
Normalerweise klingt die Erektion innerhalb von ein bis zwei Stunden nach dem Test von selbst ab. Dauert sie länger als drei Stunden an, ist sofort ärztliche Hilfe erforderlich.
Häufig gestellte Fragen
Wie lange dauert ein Penisdoppler?
Ein Penisdoppler-Ultraschall dauert in der Regel etwa 15 bis 30 Minuten. Zunächst wird der Penis im schlaffen Zustand untersucht. Dann wird ein gefäßerweiterndes Medikament injiziert, um eine Erektion herbeizuführen. Anschließend werden in bestimmten Intervallen (meist nach 5, 10, 15 und 20 Minuten) die Doppler-Messungen durchgeführt. Die Gesamtdauer variiert je nach Protokoll und der Reaktion des Patienten.
Tut ein Penisdoppler weh?
Der Penisdoppler-Ultraschall ist im Allgemeinen nicht schmerzhaft. Während des Eingriffs wird ein Medikament injiziert, um den Blutfluss zu steigern, was zu einem kurzen, leichten Unbehagen führen kann. Einige Männer verspüren dabei kurzfristigen Schwindel. Der eigentliche Ultraschall ist nicht invasiv und sollte keine Schmerzen verursachen. In sehr seltenen Fällen können Patienten mit Nervenproblemen nach der Injektion mehrere Stunden lang starke Schmerzen empfinden. In solchen Fällen wird versucht, die Schmerzen unter Kontrolle zu bringen.
Wo wird ein Penisdoppler durchgeführt?
Der Penisdoppler-Ultraschall wird normalerweise in radiologischen Praxen oder in spezialisierten bildgebenden Zentren durchgeführt. Dieses Verfahren wird mit spezialisierten Geräten von Fachärzten für Bildgebung vorgenommen, insbesondere wenn es um die Diagnose und Behandlung von erektiler Dysfunktion geht.
Was bedeutet “Penile Farbdoppler-Ultraschall”?
Der penilen Farbdoppler-Ultraschall ist ein bildgebendes Verfahren, bei dem der Blutfluss im Penis mithilfe einer hochfrequenten Ultraschallsonde visualisiert wird. Er wird bei erektiler Dysfunktion, Priapismus und penilen Verletzungen eingesetzt. In der Regel wird eine Erektion durch ein Medikament herbeigeführt, um den Blutfluss im Penis besser darstellen zu können. Die Messung von Parametern wie Spitzensystolischer Flussgeschwindigkeit und enddiastolischer Flussgeschwindigkeit hilft, eine vaskuläre Insuffizienz oder ein venöses Leck zu erkennen.
Übernimmt die Krankenkasse (SGK) die Kosten für den Penisdoppler?
Der Penisdoppler-Ultraschall wird zur Ursachenbestimmung bei erektiler Dysfunktion eingesetzt. In vielen Fällen werden solche diagnostischen Untersuchungen von den Sozialversicherungsträgern abgedeckt. Da sich die Erstattungsbedingungen und der Leistungsumfang der Sozialversicherung (SGK) im Laufe der Zeit ändern können, ist es ratsam, sich auf den offiziellen Websites der SGK oder direkt bei den entsprechenden medizinischen Einrichtungen über aktuelle Informationen zu informieren. Dies gilt auch für Eingriffe wie den Einsatz einer Penisprothese.
Welcher Arzt führt den Doppler durch?
Der Doppler-Ultraschall wird in der Regel von Fachärzten für Radiologie durchgeführt. Nach dem Eingriff werden die gewonnenen Bilder und Daten an die behandelnden Fachärzte weitergegeben, die für die entsprechende Diagnose oder Therapie zuständig sind.

Interventional Radiology and Neuroradiology Speaclist Prof. Dr. Özgür Kılıçkesmez graduated from Cerrahpaşa Medical Faculty in 1997. He completed his specialization at Istanbul Education and Research Hospital. He received training in interventional radiology and oncology in London. He founded the interventional radiology department at Istanbul Çam and Sakura City Hospital and became a professor in 2020. He holds many international awards and certificates, has over 150 scientific publications, and has been cited more than 1500 times. He is currently working at Medicana Ataköy Hospital.
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