Die MR-Angiographie (MRA) ist ein bildgebendes Verfahren zur Darstellung von Blutgefäßen mit Magnetresonanztomographie. Sie ermöglicht eine detaillierte und strahlenfreie Gefäßdiagnostik.

Bei der MRA werden spezielle Sequenzen und Kontrastmittel verwendet, um Arterien und Venen sichtbar zu machen. Dies erlaubt die präzise Beurteilung von Gefäßanomalien.

Anwendungsgebiete sind Aneurysmen, Gefäßstenosen, Thrombosen und andere vaskuläre Erkrankungen. Die Methode bietet hohe diagnostische Genauigkeit.

Die MR-Angiographie ist besonders vorteilhaft, da sie keine ionisierende Strahlung verwendet und somit schonend für den Patienten ist.

BildgebungsverfahrenMR-Angiographie (MRA)
DefinitionEine Bildgebungsmethode, bei der mithilfe der Magnetresonanztomographie (MR) Blutgefäße detailliert dargestellt werden. Ohne Röntgenstrahlen werden mit Radiofrequenzwellen und starken Magnetfeldern die Gefäße sichtbar gemacht.
AnwendungsbereicheUntersuchung verschiedener Gefäße im Körper, wie z. B. Hirngefäße (Willis-Kreis, Aneurysmen und Gefäßverengungen), Karotisarterien, Koronararterien, periphere Gefäße und Nierenarterien.
VorteileDetaillierte Darstellung der Gefäße ohne invasiven Eingriff; keine Strahlung; insbesondere bei der Erkennung von Aneurysmen, arteriellen Verengungen und arteriovenösen Malformationen ist es eine zuverlässige Methode.
AnwendungsprozessDer Patient legt sich in das MRT-Gerät; in manchen Fällen wird ein Kontrastmittel (in der Regel Gadolinium) intravenös verabreicht, um die Gefäße deutlicher darzustellen. Die Aufnahme dauert etwa 15 Minuten.
Verwendung von KontrastmittelnIn der Regel sicher, aber bei Niereninsuffizienz ist Vorsicht geboten; bei guter Nierenfunktion wird Gadolinium-Kontrast bevorzugt.
NebenwirkungenSehr selten treten allergische Reaktionen auf das Kontrastmittel auf; bei Personen mit Metallimplantaten können Einschränkungen beim MRT bestehen.
DiagnoseverfahrenWird zur Bewertung von Aneurysmen, Gefäßverschlüssen, arteriellen Verengungen, vaskulären Malformationen, Durchblutungsstörungen, Gefäßdissektionen und ähnlichen Zuständen eingesetzt.
Alternative VerfahrenCT-Angiographie, digitale Subtraktionsangiographie (DSA); werden insbesondere in Notfällen oder bei Bedarf detaillierterer Bildgebung bevorzugt.
Verwandte KrankheitenAneurysma, Schlaganfall, Gefäßverschlüsse, periphere Arterienerkrankungen, Nierenarterienstenose, Gefäßmalformationen.
Verlaufskontrolle und NachverfolgungMRA kann zur Nachuntersuchung von behandelten Gefäßerkrankungen und zur Bewertung des Heilungsprozesses nach einer Therapie wiederholt durchgeführt werden.
Vorbereitung und VorsichtsmaßnahmenWenn der Patient Metall- oder elektronische Implantate hat, muss überprüft werden, ob eine MRT-Untersuchung möglich ist; in einigen Fällen kann Nüchternheit erforderlich sein.

Facharzt für Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie

Prof. Dr. Özgür KILIÇKESMEZ
Interventionelle Radiologie / Interventionelle Neuroradiologie

Prof. Dr. Kılıçkesmez besitzt das Türkische Radiologie-Zertifikat, das Türkische Interventionsradiologie-Zertifikat, die Schlaganfallbehandlungszertifizierung und das Europäische Board-Zertifikat für Interventionsradiologie (EBIR). In seiner akademischen Laufbahn gewann er 2008 den Siemens Radiologie-Preis.

Lebenslauf Auszeichnungen Akademische

Was ist MR-Angiographie (MRA) und wie funktioniert sie?

Die MR-Angiographie (MRA) ist ein spezielles Verfahren der Magnetresonanztomographie, das Blutgefäße detailliert darstellt. Im Gegensatz zur herkömmlichen Angiographie ist die MRA nicht-invasiv und erfordert keinen Katheter. Die MRA verwendet Magnetfelder und Radiowellen, um ohne ionisierende Strahlung detaillierte Gefäßbilder zu erzeugen. Durch die Ausrichtung von Wasserstoffatomen mittels starker Magnetfelder und den Einsatz von Radiowellen wird die von den Atomen abgegebene Energie aufgefangen und in detailreiche Bilder umgewandelt.

Die MRA verwendet zwei Haupttechniken: kontrastmittelverstärkte und kontrastmittelfreie MRA. Bei der kontrastverstärkten MRA wird ein gadoliniumbasiertes Kontrastmittel eingesetzt, um die Gefäße deutlich hervorzuheben. Für Patienten mit Nierenproblemen kann Gadolinium jedoch ein Risiko darstellen. Daher wurden kontrastmittelfreie MRA-Techniken entwickelt. Bei kontrastmittelfreier MRA kommen TOF- und Phasenkontrast-(PC)-Techniken zum Einsatz. Diese nutzen die Flusseigenschaften des Blutes, um die Gefäße von den umliegenden Geweben abzuheben, und machen das Verfahren somit für Patienten mit Nierenproblemen sicherer.

Welche Erkrankungen kann die MRA diagnostizieren?

Die MR-Angiographie (MRA) ist ein leistungsstarkes Instrument zur Diagnose verschiedener Gefäßerkrankungen und spielt eine entscheidende Rolle bei der Früherkennung. Häufig untersuchte Gefäßerkrankungen sind:

  • Arterielle Verschlüsse (Atherosklerose): Ablagerungen führen zur Verengung der Arterien, insbesondere in den Koronar-, Karotis- und peripheren Arterien. Dies kann Herzkrankheiten, Schlaganfälle oder periphere arterielle Verschlusskrankheiten (PAVK) verursachen.
  • Aneurysmen: Anormale Aussackungen der Gefäßwand. Sie treten häufig im Gehirn, am Herzen (Aorta) oder in Nierenarterien auf. Eine frühzeitige Diagnose kann lebensbedrohliche Rupturen verhindern.
  • Stenosen (Arterielle Verengungen): Ein Zustand, der zu Verengungen in den Arterien führt. Häufig sind Nierenarterienstenose oder Karotisstenose betroffen. Dies kann Bluthochdruck, Nierenversagen und Schlaganfallrisiken erhöhen.
  • Pulmonale Embolien und Lungengefäßverschlüsse: MRA kann zur Erkennung von Gefäßverschlüssen in der Lunge eingesetzt werden. Eine Lungenembolie blockiert den Blutfluss in den Lungengefäßen und stellt ein lebensbedrohliches Risiko dar.
  • Angeborene Herzfehler: Wirksam bei der Diagnose angeborener Anomalien der Herzstruktur. Beispiele sind Aortenisthmusstenose und andere angeborene Herzfehler.
  • Periphere Arterienerkrankung (PAVK): Erkennung von arteriellen Verschlüssen in den Extremitäten, insbesondere in den Beinen. Dies ist wichtig, um den Blutfluss zu beurteilen und Behandlungsoptionen zu planen.
  • Aortendissektion: Ein lebensbedrohlicher Zustand, bei dem Blut in die Schichten der Aortenwand eindringt. MRA kann bei der Diagnose dieses Zustands helfen.

Wie unterscheidet sich MRA von herkömmlicher Angiographie und anderen Bildgebungsverfahren?

MRA unterscheidet sich in mehreren wichtigen Punkten von anderen Bildgebungstechniken. Erstens ist sie nicht-invasiv und strahlungsfrei, was sie für Patienten zu einer sicheren Option macht. Im Gegensatz zur herkömmlichen Angiographie, bei der ein Katheter eingeführt werden muss, liefert die MRA detaillierte Bilder der Blutgefäße ohne ionisierende Strahlung. Dies ist besonders vorteilhaft für Kinder, Schwangere oder Patienten, die häufige Bildgebungen benötigen. Im Gegensatz dazu verwendet die CT-Angiographie (CTA) Röntgenstrahlen, wodurch ein Strahlenrisiko besteht.

Darüber hinaus kann die MRA mit oder ohne gadoliniumbasiertes Kontrastmittel durchgeführt werden. Obwohl Gadolinium die Bildqualität verbessert, birgt es bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen das Risiko einer nephrogenen systemischen Fibrose, daher ist bei solchen Patienten Vorsicht geboten. In diesen Fällen bietet die kontrastmittelfreie MRA eine sichere Alternative. Die CTA benötigt in der Regel jodhaltige Kontrastmittel, die bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ebenfalls ein Risiko darstellen können.

Ein weiterer wichtiger Vorteil der MRA ist ihr hoher Weichteilkontrast. Sie ermöglicht die detaillierte Darstellung komplexer vaskulärer Strukturen, beispielsweise der zerebralen Gefäße oder peripheren Arterien. Während die CTA hochauflösende Bilder liefert, ist ihre Fähigkeit zur Weichteildifferenzierung nicht so ausgeprägt wie bei der MRA.

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    Was können Patienten während einer MRA-Untersuchung erwarten?

    Während der MRA-Untersuchung befolgen Patienten bestimmte Vorbereitungs- und Untersuchungsschritte. Zunächst müssen alle Metallgegenstände entfernt werden, da das Magnetfeld von Metall beeinflusst wird. Schmuck, Uhren und andere Metallgegenstände müssen abgelegt und ein Krankenhauskittel angezogen werden. Um die Gefäße besser darzustellen, kann in manchen Fällen ein intravenöses Kontrastmittel verabreicht werden; dieser Vorgang ist in der Regel schmerzfrei und verursacht höchstens ein leichtes Unbehagen. Patienten mit Klaustrophobie können zur Entspannung ein Beruhigungsmittel erhalten und benötigen anschließend möglicherweise eine Begleitperson für den Heimweg.

    Während der Untersuchung liegt der Patient auf einem beweglichen Tisch, der in den MRT-Scanner gefahren wird. Der Scanner erzeugt während des Bildgebungsprozesses laute Klopf- oder Schlaggeräusche, daher werden Ohrstöpsel oder Kopfhörer bereitgestellt. Um Unschärfen zu vermeiden, ist es wichtig, dass der Patient still liegt, und manchmal wird für kurze Zeit das Anhalten des Atems verlangt. Die Aufnahmedauer beträgt in der Regel 15 bis 30 Minuten, kann aber in manchen Fällen bis zu zwei Stunden dauern.

    Nach der Untersuchung ist in der Regel keine Erholungszeit erforderlich, und ambulante Patienten können die Klinik unmittelbar nach Abschluss verlassen. Wenn ein Kontrastmittel verwendet wurde, können selten vorübergehende Nebenwirkungen wie ein metallischer Geschmack, Übelkeit oder ein leichtes Wärmegefühl im untersuchten Bereich auftreten. Der Radiologe kann eine kurze Beobachtungszeit empfehlen, um festzustellen, ob weitere Untersuchungen erforderlich sind, anschließend kann der Patient entlassen werden.

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    Gibt es Risiken oder Nebenwirkungen im Zusammenhang mit der MRA?

    Die Magnetresonanzangiographie (MRA) gilt aufgrund des Fehlens ionisierender Strahlung als sicher, birgt jedoch einige Risiken und Nebenwirkungen. Bei Verwendung von Kontrastmitteln, insbesondere gadoliniumbasierten Kontrastmitteln (GBCA), können Nebenwirkungen auftreten. Leichte Reaktionen sind häufig, doch in seltenen Fällen können schwere anaphylaktische Reaktionen auftreten. Darüber hinaus wurde als potenzielles Langzeitrisiko die Gadoliniumeinlagerungserkrankung (GDD) beschrieben, bei der es zu Hautverdickungen oder -verhärtungen kommen kann. Besonders bei Patienten mit Niereninsuffizienz steigt das Risiko einer nephrogenen systemischen Fibrose (NSF).

    Bei Patienten mit Niereninsuffizienz ist die Verwendung von GBCA mit Vorsicht zu betrachten. Für diese Patienten werden alternative Kontrastmittel oder kontrastmittelfreie MRA-Techniken bevorzugt. Ebenso ist bei bestimmten Metallimplantaten Vorsicht geboten. Starke Magnetfelder können Herzschrittmacher oder Cochlea-Implantate beeinträchtigen oder verschieben. Neuere Implantate haben diese Risiken jedoch deutlich reduziert.

    Häufig gestellte Fragen

    Bild von Özgür Kilickesmez

    Warum wird eine MR-Angiographie angeordnet?

    Die MRA (Magnetresonanzangiographie) wird angeordnet, um Blutgefäße nicht-invasiv zu beurteilen. Sie wird insbesondere zur Erkennung von Aneurysmen, Verengungen, Verschlüssen, arteriovenösen Malformationen und atherosklerotischen Erkrankungen eingesetzt. MRA wird häufig für die Untersuchung von Gefäßen im Gehirn, Hals, Herzen, Brustkorb, Abdomen, Becken und an den Extremitäten bevorzugt und unterstützt so bei der Diagnose und Therapieplanung verschiedener Gefäßerkrankungen.

    Wie lange dauert eine MR-Angiographie?

    Die Dauer der Magnetresonanzangiographie (MRA) hängt vom untersuchten Bereich und der Komplexität der Untersuchung ab. In der Regel dauert der Vorgang etwa 10-30 Minuten. Wenn mehrere Gefäßregionen untersucht werden, kann die gesamte Untersuchungszeit bis zu einer Stunde betragen. Sobald die Bildgebung begonnen hat, ist die Untersuchung meist innerhalb von etwa 60 Minuten abgeschlossen.

    Ist die MR-Angiographie mit Kontrastmittel?

    Die Magnetresonanzangiographie (MRA) kann mit oder ohne Kontrastmittel durchgeführt werden. Bei der kontrastverstärkten MRA (CE-MRA) wird intravenös ein gadoliniumbasiertes Kontrastmittel verabreicht, um die Gefäße deutlicher sichtbar zu machen. Kontrastmittelfreie MRA-Techniken nutzen hingegen die natürlichen Flusseigenschaften des Blutes (z. B. TOF und Phasenkontrast), ohne dass Kontrastmittel benötigt werden. Die Wahl der Methode hängt von der klinischen Situation und den individuellen Patientenbedingungen ab.

    Was ist eine kraniale MR-Angiographie?

    Die kraniale Magnetresonanzangiographie (MRA) ist eine nicht-invasive Bildgebungstechnik, mit der Blutgefäße im Gehirn dargestellt werden. Mithilfe der Magnetresonanztomographie (MRT) werden detaillierte Bilder der intrakraniellen Arterien und Venen gewonnen. Dies hilft bei der Diagnose von Aneurysmen, Verengungen und Gefäßmalformationen. TOF- und Phasenkontrast-(PC)-Techniken sind einige der verfügbaren Methoden der MRA, jede mit eigenen Einsatzbereichen und Einschränkungen. Fortschritte in der MRA haben die Genauigkeit und den klinischen Nutzen bei der Beurteilung intrakranieller vaskulärer Anomalien deutlich erhöht.

    Ist die MR-Angiographie immer kontrastverstärkt?

    Ja, die MR-Angiographie wird häufig mit Kontrastmittel durchgeführt. Dabei kommen gadoliniumbasierte Kontrastmittel zum Einsatz, die die Gefäße im Bild heller und deutlicher erscheinen lassen, indem sie die T1-Relaxationszeit des Blutes verkürzen. Dadurch wird eine detailliertere Darstellung der Gefäßstrukturen ermöglicht.

    Enthält die Angiographie Strahlung?

    Die Magnetresonanzangiographie (MRA) verwendet keine ionisierende Strahlung. Stattdessen werden starke Magnetfelder und Radiowellen genutzt, um detaillierte Bilder der Blutgefäße zu erzeugen. Damit unterscheidet sich die MRA von strahlungsbasierten Methoden wie der Computertomographie-Angiographie (CTA). MRA ist somit insbesondere für Patienten geeignet, die eine Strahlenexposition vermeiden möchten.

    Ist die MR-Angiographie invasiv?

    Die Magnetresonanzangiographie (MRA) ist ein nicht-invasives Verfahren, das zur Darstellung von Blutgefäßen Magnetfelder und Radiowellen nutzt. Im Gegensatz zur herkömmlichen Angiographie, bei der ein Katheter eingeführt wird, ist die MRA schmerzfrei und erfordert keine invasiven Eingriffe. MRA kann mit oder ohne Kontrastmittel durchgeführt werden und ist auch für Patienten geeignet, die auf gadoliniumbasierte Kontrastmittel allergisch reagieren. Sie wird häufig eingesetzt, um die Gefäßanatomie in verschiedenen Körperregionen zu beurteilen und mögliche Probleme zu erkennen.

    Fallbeispiele