IRE (Irreversible Elektroporation) mit NanoKnife ist ein minimalinvasives Verfahren zur Behandlung von Prostatakrebs. Es zerstört Tumorzellen durch elektrische Impulse, ohne Hitze zu erzeugen.

Unter Bildkontrolle werden Sonden in die Prostata eingeführt, die Stromstöße abgeben und gezielt Krebszellen eliminieren.

Im Unterschied zu Operation oder Strahlentherapie bleiben umliegende Strukturen wie Nerven und Blutgefäße weitgehend erhalten. Dadurch werden Nebenwirkungen reduziert.

IRE eignet sich besonders für lokal begrenzten Prostatakrebs oder Rezidive. Es bietet organerhaltende Therapieoptionen mit guten funktionellen Ergebnissen.

TherapiemethodeIrreversible Elektroporation (IRE) – NanoKnife
DefinitionEine minimalinvasive Behandlungsmethode bei Prostatakrebs, bei der mithilfe hochspannungsreicher elektrischer Ströme die Durchlässigkeit der Zellmembranen erhöht wird, um den Zelltod der Krebszellen herbeizuführen.
AnwendungsbereicheFrühes Stadium des Prostatakrebses, kleine und lokalisierte Tumoren, Patienten, die für Chirurgie oder Strahlentherapie nicht geeignet sind oder diese nicht wünschen.
VorteileVerursacht minimale Schäden an umliegenden Nerven, Gefäßen und Geweben; ermöglicht eine effektive Behandlung im Zielgebiet; verbessert die Erhaltung der Kontinenz und der sexuellen Funktion.
AblaufUnter Vollnarkose werden unter Ultraschall- oder MRT-Steuerung feine Elektroden im Tumorbereich platziert; über diese Elektroden werden elektrische Impulse an die Krebszellen abgegeben. Der Eingriff dauert in der Regel 1-2 Stunden.
NebenwirkungenVorübergehende Schmerzen nach dem Eingriff, erhöhtes Risiko von Harnwegsinfektionen, selten Schwierigkeiten beim Wasserlassen, Empfindlichkeit im Behandlungsbereich; schwere Nebenwirkungen sind selten.
ErfolgsquoteBei frühen und lokalisierten Tumoren hohe Erfolgsraten; abhängig von Größe und Lage des Tumors.
Nachsorge und BeobachtungRegelmäßige Kontrolle des PSA-Werts nach dem Eingriff sowie MRT- oder Biopsieuntersuchungen zur Bewertung des Therapieerfolgs.
Alternative MethodenRadikale Prostatektomie, Strahlentherapie, fokale Ablationsverfahren (Kryotherapie, HIFU – hochintensiver fokussierter Ultraschall).
Assoziierte ErkrankungenProstatakrebs, niedrig- und mittelgradig riskante lokalisierte Prostatatumoren.
Vorbereitung und VorsichtsmaßnahmenPräoperative Antibiotikagabe zur Verringerung des Infektionsrisikos; vor dem Eingriff werden PSA- und MRT-Ergebnisse des Patienten bewertet.

Facharzt für Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie

Prof. Dr. Özgür KILIÇKESMEZ
Interventionelle Radiologie / Interventionelle Neuroradiologie

Prof. Dr. Kılıçkesmez besitzt das Türkische Radiologie-Zertifikat, das Türkische Interventionsradiologie-Zertifikat, die Schlaganfallbehandlungszertifizierung und das Europäische Board-Zertifikat für Interventionsradiologie (EBIR). In seiner akademischen Laufbahn gewann er 2008 den Siemens Radiologie-Preis.

Lebenslauf Auszeichnungen Akademische

Was ist Irreversible Elektroporation (IRE) und wie funktioniert NanoKnife?

Die Irreversible Elektroporation (IRE), auch NanoKnife genannt, ist eine minimalinvasive Methode zur Behandlung von Prostatakrebs, bei der ein nicht-thermisches Ablationsverfahren eingesetzt wird. Dieses Verfahren nutzt hochspannungsreiche elektrische Impulse, um die Zellmembranen der Krebszellen zu schädigen und deren zelluläres Gleichgewicht zu stören. Dadurch sterben die Krebszellen ab. Einer der wichtigsten Vorteile der IRE ist, dass sie gesundes Gewebe, insbesondere empfindliche Strukturen wie Nerven und Blutgefäße, weitgehend schont.

Das NanoKnife-Gerät leitet die elektrischen Impulse direkt über in die Umgebung des Tumors eingesetzte Elektroden. Durch diese Impulse werden die Zellmembranen irreversibel geschädigt, wodurch ein Apoptoseprozess ausgelöst wird. Auf diese Weise wird die Entzündungsreaktion minimiert und das Risiko einer Schädigung des umliegenden Gewebes reduziert.

  • Unterschied zu Kryotherapie: Bei der IRE werden Krebszellen mit Elektrizität statt durch Kälte zerstört. Während die Kryotherapie Tumoren einfriert, besteht das Risiko, dass der Blutfluss die Temperaturveränderung abschwächt.
  • Unterschied zu HIFU: IRE basiert nicht auf Wärmeentwicklung. Anders als bei HIFU (Hochintensiver fokussierter Ultraschall), bei dem Hitze angewendet wird, ist IRE schonender für empfindliche Strukturen und somit eine sicherere Option in empfindlichen Regionen.

Für wen eignet sich die NanoKnife-Behandlung bei Prostatakrebs?

Die NanoKnife-Behandlung kommt für bestimmte Patientengruppen mit Prostatakrebs infrage. Insbesondere Patienten mit lokalisiertem Prostatakrebs, die einen Eingriff mit geringeren Nebenwirkungen als eine Operation oder Strahlentherapie wünschen, sind dafür geeignet. Patienten mit niedrigen bis mittleren Risikofaktoren und einem auf einen Lappen der Prostata begrenzten Tumor zeigen in der Regel gute Ergebnisse bei der NanoKnife-Behandlung.

Folgende Kriterien werden häufig für Patienten, die für NanoKnife in Betracht gezogen werden, herangezogen:

  • Klinisches Stadium ≤T2c
  • Gleason-Score von 3+4 oder 4+3
  • PSA-Wert ≤15 ng/ml

Die NanoKnife-Behandlung ist besonders für Männer geeignet, die ihre Lebensqualität erhalten möchten, indem sie Kontinenz und sexuelle Funktion wahren. Ältere Patienten, die für eine Operation ungeeignet sind, oder Patienten, die bereits eine Strahlentherapie erhalten haben und eine weitere Behandlung benötigen, können ebenfalls von NanoKnife profitieren. Bei aggressiveren Formen des Prostatakrebses (z. B. Gleason-Score ≥8) oder bei nachgewiesenen Metastasen ist diese Methode jedoch weniger geeignet.

24/7! Für WhatsApp
Klicken Sie hier

Für WhatsApp 24/7 licken Sie hier!

    *Um die beste Rückmeldung zu erhalten, empfehlen wir, alle Felder auszufüllen.

    Wie effektiv ist das NanoKnife-Verfahren bei der Behandlung von Prostatakrebs?

    Das NanoKnife-Verfahren bietet bei der Behandlung von Prostatakrebs einige Vorteile, ist jedoch nicht frei von Risiken.

    Vorteile:

    • Minimale Nebenwirkungen: Da es sich um ein nicht-thermisches Verfahren handelt, werden umliegende Gewebe, Nerven und Gefäße weitgehend geschont. Dadurch sinkt das Risiko von Inkontinenz und erektiler Dysfunktion im Vergleich zu chirurgischen oder strahlentherapeutischen Verfahren.
    • Erhaltung der Funktion: Die gezielte Abtötung von Krebszellen bei gleichzeitiger Schonung empfindlicher Strukturen ermöglicht es, Harnkontrolle und Potenz zu bewahren – ein deutlicher Vorteil gegenüber Radikaler Prostatektomie oder Strahlentherapie.
    • Schnelle Genesung: Als minimalinvasiver Eingriff erfordert die IRE in der Regel nur einen kurzen Krankenhausaufenthalt, oft nur einen Tag, und eine schnelle Rückkehr in den Alltag. Auch die Kathetertragezeit ist meist kurz.
    • Gezielte Therapie: Tumore in schwer zugänglichen Bereichen der Prostata können präzise behandelt werden, ohne dass lebenswichtige Strukturen wie der Blasenschließmuskel geschädigt werden.

    Risiken:

    • Wiederauftreten des Krebses: Trotz anfänglichen Erfolgs besteht ein Rezidivrisiko. Innerhalb von fünf Jahren benötigen 15-30% der Patienten eine weitere Therapie. Regelmäßige Nachkontrollen sind daher unerlässlich.
    • Experimenteller Status: Langzeitergebnisse zur Wirksamkeit und Sicherheit der IRE sind noch begrenzt. Daher wird die Methode vor allem für ausgewählte Patientengruppen empfohlen, während laufende Studien die Langzeitergebnisse weiter untersuchen.

    Für detaillierte Informationen und Terminvereinbarungen kontaktieren Sie jetzt Prof. Dr. Özgür Kılıçkesmez!

    Wie ist die Langzeitprognose für Patienten, die mit dem NanoKnife behandelt wurden?

    Die langfristigen Aussichten für Patienten, die mit dem NanoKnife gegen Prostatakrebs behandelt wurden, sind vielversprechend, jedoch spielt die regelmäßige Nachsorge eine entscheidende Rolle. Die IRE-Methode zerstört das Krebsgewebe selektiv, während sie Nerven und Bindegewebe weitgehend intakt lässt, was zu einem verringerten Nebenwirkungsrisiko führt. Die langfristige Wirksamkeit ist jedoch noch Gegenstand aktueller Forschung.

    Die Nachsorge umfasst in der Regel:

    • PSA-Tests: Alle drei Monate wird ein PSA-Test durchgeführt, um den PSA-Spiegel zu überwachen. Ein Anstieg kann auf ein erneutes Krebswachstum hindeuten.
    • MRT-Bildgebung: Alle sechs Monate ermöglichen multiparametrische MRT-Untersuchungen eine frühzeitige Erkennung möglicher Tumorrezidive oder neuer Läsionen.
    • Biopsien: Bei erhöhten PSA-Werten oder verdächtigen MRT-Befunden kann eine Biopsie nötig sein, um das Vorhandensein von Krebszellen zu bestätigen.

    Langfristig zeigt die IRE eine 90-97%ige krankheitsfreie Überlebensrate, wobei das Wiederauftreten des Krebses in etwa 15% der Fälle vorkommt. Bei solchen Rezidiven können erneut fokale Ablationsverfahren angewandt werden. Das Nanoknife-Verfahren bietet somit das Potenzial, Rezidive zu reduzieren und eine nachhaltigere Kontrolle des Prostatakrebses zu gewährleisten.

    Fallbeispiele