Der Zusammenhang zwischen Gefäßerkrankungen und Tinnitus zeigt sich vor allem in Form des pulssynchronen Tinnitus. Abnormale Blutflüsse können Geräusche erzeugen, die im Ohr wahrgenommen werden.

Ursachen sind Arteriosklerose, Karotisstenosen, arteriovenöse Malformationen oder Bluthochdruck. Diese Erkrankungen müssen frühzeitig erkannt und behandelt werden.

Diagnostische Verfahren umfassen Doppler-Ultraschall, CT-Angiographie und MR-Angiographie. Sie ermöglichen eine präzise Abklärung der zugrunde liegenden Gefäßpathologie.

Die Behandlung richtet sich nach der Grunderkrankung. Eine erfolgreiche Therapie der Gefäßerkrankung lindert häufig auch den Tinnitus.

Facharzt für Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie

Prof. Dr. Özgür KILIÇKESMEZ
Interventionelle Radiologie / Interventionelle Neuroradiologie

Prof. Dr. Kılıçkesmez besitzt das Türkische Radiologie-Zertifikat, das Türkische Interventionsradiologie-Zertifikat, die Schlaganfallbehandlungszertifizierung und das Europäische Board-Zertifikat für Interventionsradiologie (EBIR). In seiner akademischen Laufbahn gewann er 2008 den Siemens Radiologie-Preis.

Lebenslauf Auszeichnungen Akademische

Was ist Tinnitus und wie hängt er mit vaskulären Erkrankungen zusammen?

Tinnitus ist die Wahrnehmung von Geräuschen ohne externe Schallquelle und äußert sich meist als Klingeln oder Summen in den Ohren. Tinnitus, der mit Gefäßerkrankungen verbunden ist, unterscheidet sich von anderen Arten, indem er oft synchron zum Herzschlag wahrgenommen wird. Pulsierender Tinnitus entsteht durch turbulente Blutströmungen in gefäßnahen Bereichen des Ohrs und kann auf zugrunde liegende Gefäßprobleme hinweisen. Diese Art von Tinnitus kann mit folgenden vaskulären Störungen in Verbindung stehen:

  • Arteriovenöse Malformationen (AVM) und Fisteln: Abnorme Verbindungen zwischen Arterien und Venen führen dazu, dass Hochdruckblut untypisch fließt und pulsierende Geräusche erzeugt.
  • Venöse Sinusstenose: Verengungen in den großen venösen Gefäßen des Gehirns stören den Blutabfluss, steigern den intrakraniellen Druck und können rhythmische Ohrgeräusche hervorrufen.
  • Atherosklerose: Verhärtungen oder Verengungen der Arterien (z. B. in den Karotisarterien) verursachen turbulente Blutströmungen, die im Takt des Herzschlags hörbar werden können.

Bei pulsierendem Tinnitus umfasst der Diagnoseprozess in der Regel fortgeschrittene Bildgebungsverfahren wie MRA oder CTA. Die Behandlung zielt darauf ab, die zugrunde liegenden Gefäßprobleme zu beheben und die Lebensqualität des Patienten zu verbessern.

Wie beeinflusst die kardiovaskuläre Gesundheit den Tinnitus?

Die kardiovaskuläre Gesundheit wirkt sich erheblich auf das Hörsystem aus und ist einer der wesentlichen Auslöser für Tinnitus. Erkrankungen wie Atherosklerose können durch Arterienverengungen zu dauerhaften Schäden an hörbezogenen Strukturen (wie der Cochlea) führen. Diese vaskulären Probleme behindern die Sauerstoffversorgung der sensiblen Haarzellen und können Tinnitus hervorrufen. Besonders Bluthochdruck (Hypertonie) beeinflusst den Blutfluss und erhöht das Risiko für Tinnitus. Studien haben gezeigt, dass Personen mit hohem Blutdruck eher Tinnitus-Symptome entwickeln.

Die Auswirkungen kardiovaskulärer Erkrankungen auf das Gehör ergeben sich aus verschiedenen Mechanismen:

  • Verringerter Blutfluss: Krankheiten wie Atherosklerose und Hypertonie erschweren die Versorgung der Cochlea mit Blut.
  • Dauerhafter Zellschaden: Sauerstoffmangel führt zu irreversiblen Schäden an den Haarzellen der Cochlea.
  • Erhöhtes Risiko für pulsierenden Tinnitus: Durch unregelmäßige Blutströmungen in Folge kardiovaskulärer Erkrankungen können herzschlagsynchrone Ohrgeräusche entstehen.

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    Kann Hypertonie zu Tinnitus führen?

    Hypertonie kann einen sogenannten pulsierenden Tinnitus auslösen, bei dem rhythmische Geräusche im Einklang mit dem Herzschlag wahrgenommen werden. Bluthochdruck erhöht den Druck in den Gefäßen, insbesondere im Bereich um das Ohr, und verursacht turbulente Blutströmungen. Diese Veränderungen wirken sich auf die inneren Ohrstrukturen aus und können dazu führen, dass Betroffene dauerhaft Phantomgeräusche hören. Da Hypertonie Geschwindigkeit und Dynamik des Blutflusses beeinflusst, kann sie die Intensität der Tinnitus-Symptome verstärken.

    Die wirksame Kontrolle des Bluthochdrucks kann pulsierende Tinnitusbeschwerden lindern und die Lebensqualität verbessern. Empfohlene Behandlungs- und Präventionsmaßnahmen umfassen:

    • Medikamentöse Therapie: Blutdrucksenker wie Betablocker, ACE-Hemmer oder Diuretika reduzieren den Gefäßdruck und verringern turbulente Strömungen.
    • Lebensstiländerungen: Reduktion der Natriumzufuhr, regelmäßige körperliche Aktivität und Stressmanagement sind entscheidend, um Hypertonie und damit verbundenen Tinnitus zu kontrollieren.
    • Verzicht auf Alkohol und Nikotin: Diese Substanzen können den Blutdruck erhöhen und so zur Verstärkung des Tinnitus beitragen.

    Welche Rolle spielen Atherosklerose und Karotisarterienerkrankungen beim Tinnitus?

    Atherosklerose und Erkrankungen der Karotisarterien haben einen bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung pulsierenden Tinnitus. Bei Atherosklerose führen Plaqueablagerungen zu Verengungen und Verhärtungen in den Arterien. Insbesondere in den Karotisarterien kann diese Verengung turbulente Blutströmungen in der Nähe des Mittel- und Innenohrs verursachen, was als herzschlagsynchrones Brummen wahrgenommen wird. Dieses Geräusch entsteht durch die ungleichmäßige Blutströmung in den verengten Gefäßen.

    Längerfristig können Durchblutungsstörungen in der Innenohrregion die Cochlea schädigen und Tinnitus verstärken. Zusätzlich erhöht der angestiegene Gefäßwiderstand das Risiko für Schlaganfälle. Atherosklerotische Veränderungen verschärfen somit die vaskulären Ursachen des Tinnitus, da die Arterien an Elastizität verlieren und der Blutfluss weiter beeinträchtigt wird.

    • Beeinträchtigte Blutversorgung des Innenohrs: Hört die Cochlea weniger Sauerstoff, verstärkt dies Tinnitusbeschwerden.
    • Erhöhter Gefäßwiderstand: Erhöhtes Schlaganfallrisiko und Verschlimmerung der Tinnitus-Symptome.
    • Arterielle Verhärtung: Gestörter Blutfluss und wachsende kardiovaskuläre Risiken.

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    Wie lösen vaskuläre Malformationen Tinnitus aus?

    Arteriovenöse Malformationen (AVM) und Aneurysmen sind vaskuläre Fehlbildungen, die den Blutfluss um das Ohr herum stören und so pulsierenden Tinnitus verursachen können. Pulsierender Tinnitus äußert sich als rhythmischer Ton, der mit dem Herzschlag synchronisiert ist, und wird durch turbulente Strömungen in den Gefäßen ausgelöst. Insbesondere AVM zwischen Arterien und Venen in Ohrnähe verändern die normale Blutströmung, was zu einer spürbaren Vibration in Form von Ohrgeräuschen führt.

    Aneurysmen, die schwache und ausgesackte Bereiche in Arterien darstellen, können ebenfalls bei Arterien in Ohrnähe zu pulsierendem Tinnitus führen. Die turbulente Strömung entlang der Aneurysmabildungen kann vom Gehör als Vibrieren wahrgenommen werden.

    Beide Arten von vaskulären Malformationen bergen erhebliche Gesundheitsrisiken, wie z. B. die Gefahr einer Ruptur und Blutung. Wenn pulsierender Tinnitus gemeinsam mit Kopfschmerzen oder neurologischen Symptomen auftritt, ist rasches Handeln erforderlich, um Komplikationen wie intrakranielle Blutungen oder Schlaganfälle zu verhindern. Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend.

    Zur Bestätigung der Diagnose werden in der Regel neuroradiologische Verfahren eingesetzt:

    • Magnetresonanzangiographie (MRA)
    • Computertomographie-Angiographie (CTA)

    Welche Diagnose- und Behandlungsoptionen gibt es für vaskulär bedingten Tinnitus?

    Für die Diagnose und Behandlung von vaskulär bedingtem Tinnitus stehen verschiedene Methoden zur Verfügung. Zur anfänglichen Abklärung werden oft Bildgebungsverfahren eingesetzt. Die Magnetresonanzangiographie (MRA) liefert detaillierte Aufnahmen arterieller und venöser Strukturen und hilft beim Nachweis von Stenosen oder arteriovenösen Malformationen. Auch die Computertomographie-Angiographie (CTA) ist weit verbreitet und besonders nützlich zur Darstellung arterieller Anomalien.

    Darüber hinaus kann die zerebrale Angiographie bei unklaren Fällen eingesetzt werden, um vaskuläre Störungen präzise zu lokalisieren. Ein Karotis-Duplex-Ultraschall misst den Blutfluss und ist speziell zur Erkennung von Arterienstenosen geeignet. Bei Verdacht auf nicht-vaskuläre Ursachen kommen weitere bildgebende Verfahren wie hochauflösende CTs des Schläfenbeins oder MRTs des Gehirns zum Einsatz.

    In der Therapie spielen Lebensstiländerungen zur Senkung kardiovaskulärer Risiken eine zentrale Rolle. Dazu zählen:

    • Blutdruckkontrolle
    • Senken des Cholesterinspiegels
    • Behandlung von Diabetes

    Medikamentöse Therapien wie Antihypertensiva und Statine können die Gefäßgesundheit verbessern und Tinnitus lindern. Operative und interventionelle Verfahren, etwa endovaskuläre Stentplatzierungen oder Embolisationen, erweitern das Therapiespektrum.

    Bei venösen Sinusstenosen kommt z. B. eine Stent-Implantation zum Einsatz, bei venösen Aneurysmen hingegen können Coils oder Stents verwendet werden. Bei arteriovenösen Malformationen oder Fisteln kann eine endovaskuläre Embolisation die störenden Geräusche beseitigen und das Risiko einer Hirnblutung verringern.

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